Ökonomische Bildung: Schlüssel zur Bewältigung aktueller Krisen

Aufbruchstimmung auf dem BÖB KONGRESS 2023 – Finanzminister Lindner verspricht Stärkung der Finanzbildung in Deutschland

Klimakatastrophe, Verbraucherkrise, Bildungsnotstand, Arbeitsmarktmisere – wie kann Ökonomische Bildung zur Lösung der drängenden Probleme unserer Zeit beitragen? Der BÖB KONGRESS 2023 widmete sich der Bedeutung der Ökonomischen Bildung in Zeiten großer Veränderungen und Herausforderungen.

Wie genau Ökonomische Bildung den Menschen helfen und wie die Schule diese Bildungsaufgabe endlich ausfüllen kann, diskutierten rund 160 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildungswesen, Schülerinnen und Schüler sowie junge Erwachsene aus jugendpolitischen Initiativen auf dem zweiten bundesweiten Kongress des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland (BÖB) in Berlin.

Unsere Impressionen zeugen von der Lebendigkeit des Kongresses. Den Stream können Sie hier verfolgen. Zudem haben wir für Sie alle Informationen zum Kongress hier abgelegt, darunter auch die Übersicht unserer Speaker mit Kurzvita. 
Hier ein kurzer Einblick in den BÖB Kongress 2023 – unser Aftermovie:

BÖB KONGRESS 2023: Impressionen

Aus dem Programm

Der Hessische Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, sagte in seinem Videogruß, dass es angesichts zahlreicher globaler Krisenherde und Herausforderungen gelte, einen kühlen Kopf zu bewahren und konstruktiv an guten Lösungen zu arbeiten. Dazu bedürfe es ökonomischer Kompetenz und dem Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge.

Bundesfinanzminister Christian Lindner verriet seine Motivation für die gestartete Initiative Finanzielle Bildung: „Die Verbesserung der Ökonomischen und finanziellen Bildung liegt mir ganz persönlich am Herzen, weil Deutschland hier einen großen Nachholbedarf hat. Wer schlechte finanzielle Entscheidungen trifft, wird das langfristig zu spüren bekommen. Deshalb ist die finanzielle Bildung auch Teil einer sozialverantwortlichen Politik, die in unserem Land mehr Fairness herstellen will. Die Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger und ich haben deswegen eine Initiative zur Stärkung der finanziellen Bildung ins Leben gerufen. Dazu wird gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der OECD eine nationale Finanzbildungsstrategie erarbeitet, eine qualitätsgesicherte zentrale Finanzbildungsplattform geschaffen und die Forschungsförderung in diesem Bereich verstärkt.“

Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, gab einen Einblick zum Stand der Nationalen Finanzbildungsstrategie aus Sicht des Bundesbildungsministeriums und betonte, dass die soziale Herkunft keine Rolle spielen dürfe, wie gut die finanzielle Allgemeinbildung junger Menschen sei. Die Ministerien würden beim Aufbau der Finanzbildungsstrategie von der OECD unterstützt. Gemeinsam mit Andreas Schleicher, Director for Education and Skills and Special Advisor on Education Policy to the Secretary-General at the OECD, stellte er sich den Fragen der BÖB-Vorsitzenden Verena von Hugo zum Bildungsnotstand.

Katharina Günther-Wünsch, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, gab ein klares Bekenntnis zur Wirtschaftsbildung und sagte: „Eine praxisorientierte Ökonomische Bildung ist unverzichtbar, damit unsere Schülerinnen und Schüler in der zukünftigen Arbeitswelt bestehen können“. Angesichts des Fachkräftemangels hob sie die große Bedeutung der Berufsorientierung an Schulen hervor.

Hervorzuheben waren die Diskussionen von Bundesfinanzminister Christian Lindner mit einem Schüler des Herbartgymnasiums Oldenburg sowie Schülerinnen der Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld und der Hohen Landesschule Hanau, sowie das abschließende Fazit mit Wiebke Maibaum, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Jon Buchmüller, Landesvorstandsmitglied der Liberalen Schüler Baden-Württemberg, und Fabian Ernstberger, Co-Vertreter des youpaN der Stiftung Bildung. Letztere unterstrichen dabei die große Nachfrage der Jugendlichen nach einer fundierten Wirtschafts- und Finanzbildung und forderten grundsätzlich mehr Mitbestimmung.

Fachlich versiert führte Dr. Michael Koch vom Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) das Gespräch. Ihm gelang es mit der Gesamtmoderation, kompetent und charmant die Themen des Tages zu verknüpfen.

Hochkarätiges Kongressprogramm

An den drei Panels beteiligten sich Expertinnen und Experten aus Schule, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Mit dabei waren

Jürgen Böhm, Bildungsstaatssekretär des Landes Sachsen-Anhalt
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH)
Dr. Anna Christmann MdB, Beauftragte des BMWK für die digitale Wirtschaft und Start-ups
Reiner Holznagel, Präsident des Bunds der Steuerzahler
Myriam Rapior, Stellv. Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Michael Jung, Vorsitzender des Sächsischen Lehrerverbands (SLV)
Prof. Dr. Carmela Aprea, Direktorin des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE), Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik an der Universität Mannheim
Dr. Vera Fricke, Leiterin Team Verbraucherbildung der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Prof. Dr. Dirk Loerwald, wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Instituts für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Wiebke Merbeth, Deloitte Consulting GmbH, Mitglied des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung
Dr. Sally Peters, Geschäftsführende Direktorin des institut für finanzdienstleistungen e.V. (iff)
Arne Stemmann
, Geschäftsführer des wigy e.V.
Katharina Günther-Wünsch, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin
Dr. Bianca Schmitz, ESMT Berlin, Knowledge Transfer, BTM Center

Die Impulsvorträge, Panels und Talks können Sie unter dem folgenden Link im Stream nachverfolgen.

Fotos: Jens Schicke

Impressionen

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